Datum: 25. Oktober 2024

Halbzeit im SmartesLand-Projekt im Ilzer Land

Die smarten Kommunen im Ilzer Land stellen den aktuellen Stand des SmartesLand-Projekts auf den Prüfstand – und sie wollen die Chancen bis zum Ende der Projektlaufzeit 2026 nutzen.

Ringelai, SmartesLand-Zentrum. Im SmartesLand-Förderprojekt im Ilzer Land haben die elf teilnehmenden Kommunen mittlerweile die Halbzeit erreicht. Ein guter Zeitpunkt, um das bisher Geschehene auf den Prüfstand zu stellen und dann mit neuem Fokus nochmal bis Ende 2026 Vollgas geben zu können. Angepackt werden große Themen, von Ortskernbelebung über moderne Bürgerbeteiligung, Vereinfachung des Gemeindelebens und der analogen und digitalen Zusammenarbeit in den Kommunen bis hin zu touristischen Konzepten. Die fünf Maßnahmen im Überblick:

Das SmartesLand-Förderprojekt im Ilzer Land

Im Ilzer Land arbeiten die elf teilnehmenden Kommunen Eppenschlag, Fürsteneck, Grafenau, Hutthurm, Innernzell, Perlesreut, Ringelai, Röhrnbach, Saldenburg, Schöfweg und Thurmansbang an smarten Lösungen für die Zukunft der ländlichen Region. Von 2022 bis 2026 erhält das Ilzer Land mit seinen Kommunen die Förderung „Modellprojekte Smart Cities“ / SmartesLand des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Nach einer einjährigen Strategiephase haben die Kommunen insgesamt vier Jahre – also noch bis 2026 – Zeit, die mit der Bürgerschaft erarbeiteten Maßnahmen umzusetzen. Dabei gehen analoge und digitale Maßnahmen Hand in Hand, das Projekt ist „hybrid“ gedacht.

Den Halbzeit-Workshop leitete das SmartesLand-Team im Ilzer Land, es nahmen teil: Ron Metzner, vom Amt für Ländliche Entwicklung, Werner Weny, Vorsitzender der ILE Ilzer Land, Bürgermeisterin und Bürgermeister der smarten Kommunen, SmartesLand-Beauftragte sowie mit dem Projekt verbundene Verwaltungsmitarbeitende aus den Kommunen.

Hybride Dorfzentren

Leerstände prägen oftmals das Ortsbild in den Kommunen. Mit der Maßnahme „Hybride Dorfzentren“ werden viele davon wieder belebt. Die lange Zeit ungenutzten Räumlichkeiten der Sparkasse in Ringelai stehen beispielsweise nun als SmartesLand-Zentrum der Bürgerschaft für verschiedenste Kurse – von Motorsägen bis Geburtsvorbereitung – und dem SmartesLand-Team des Ilzer Landes zur Verfügung. Im ehemaligen Bleamekistl in Perlesreut, einem Leerstand am Marktplatz, werden nun im Reparaturkistl Plus alte und kaputte Gegenstände bei guten Gesprächen wieder repariert. In der „Kreativwerkstatt“ beleben Kreative das ehemalige Schulgebäude in Kumreut (Marktgemeinde Röhrnbach). Weitere Dorfzentren, darunter etwa das Kultur- und Bürgerhaus in der ehemaligen Schule Atzldorf in Fürsteneck und eine Schaubrauerei im ehemaligen Gasthaus Zum Bräu in Innernzell, befinden sich außerdem in Entstehung und in Planung. Monatlich vernetzen sich dabei die Verantwortlichen in den Kommunen unter Moderation des Ilzer Landes, um sich bei der Umsetzung gegenseitig zu unterstützen und voneinander zu lernen. Ein großer Meilenstein ist die baldige Einführung des Buchungstools „BILETADO“, einer Entwicklung im Rahmen der Modellprojekte Smart Cities. So können die öffentlichen Räumlichkeiten vereinfacht von der Bürgerschaft gebucht und genutzt werden. Ein neues Format „Erzähltreff“, zur Belebung der Ortskerne, kann sich etwa kommunenübergreifend etablieren. Dabei soll an bestehende Netzwerke angeknüpft werden.

Hybride Kommunikation – Magazin, App und Anschlagtafeln

Das Ilzer Land Magazin, welches halbjährlich im Ilzer Land verteilt wird, kommt gut an und soll auch nach 2026 Bestand haben. Die WalDi-App für die Region wird im Halbzeitfazit ebenfalls positiv bewertet (Kostenfrei verfügbar in den gängigen App-Stores). Michele Bauer, Marketing und Kommunikation im smarten Ilzer Land, betont: „Der Wunsch nach einer regionalen App wurde in allen Bürgerbeteiligungsformaten im SmartesLand-Projekt deutlich. Die WalDi-App wird seit ihrem Launch bereits von 10 % der Ilzer Land Bevölkerung genutzt – mit Tendenz nach oben. Dabei wächst die App auch in ihren Funktionen: Neben Events und Nachrichten aus den Kommunen und von den Nutzenden, Vereins- und Unternehmenskategorien und einer Suche-Biete-Funktion, soll die App um weitere Vorschläge optimiert werden.“ Die ergänzenden, digitalen und barrierefreien Anschlagtafeln, bespielt mit der WalDi-Software, werden in den teilnehmenden Kommunen zwar ebenfalls genutzt, überwiegend greift die Bürgerschaft aber auf die WalDi-App direkt zurück.

Regionaler Datenraum

Unter dieser Maßnahme ist der Auf- und Ausbau einer regionalen Dateninfrastruktur als Grundlage für die Erzeugung, Speicherung und Nutzung von (Echtzeit-) Daten für die Kommunen im Ilzer Land zu verstehen. Das abstrakte Thema wollen die Kommunen mit kleinen und greifbaren Anwendungsfällen angehen. Besonders der „Smarte Winterdienst“, mit Sensorik zur intelligenten Unterstützung und Entlastung der kommunalen Winterdienste, steht bei der Maßnahme im Vordergrund.

Hybrider Tourismus

Mit dem „Hybriden Tourismus“ sollen die Attraktivität der Region sowie die Zufriedenheit der Besucherinnen und Besucher gesteigert und somit der lokale Tourismus gestärkt werden. Bei dieser Maßnahme befinden sich die Kommunen noch am Anfang. Sie sind sich dabei einig, das Thema groß zu denken, aber vor allem auf bestehenden Strukturen aufzubauen.

MITREDEN

Die Bürgerbeteiligungsplattform im Ilzer Land ist begleitend zum Strategieprozess eingeführt worden. Beim Halbzeitworkshop sprechen sich alle Teilnehmenden für eine verstärkte Einbindung der Bevölkerung in Entscheidungsprozesse über MITREDEN aus. Dabei ist von Einreichen von Fragen für Bürgerversammlungen bis hin zur Mitbestimmung bei großen und kleinen kommunalen Fragen wie „Wo soll der Spielplatz hin“ ein vielseitiger Einsatz denkbar. Bürgerinnen und Bürger der Ilzer Land Kommunen dürfen also gespannt sein und aktiv MITREDEN. Beim gesamten SmartesLand-Projekt oder bei einzelnen Bestandteilen mitreden ist jederzeit möglich. Einfach Vorschläge über MITREDEN (online unter mitreden.ilzerland.bayern) einreichen oder eine E-Mail an smart@ilzerland.bayern senden.

Lena Schandra, Projektleitung SmartesLand: „Das Fazit unseres Halbzeitworkshops im SmartesLand-Projekt war insgesamt positiv. Wir freuen uns sehr, dass die SmartesLand-Strategie „lebt“, Hürden bei der Umsetzung besprochen werden konnten und die Möglichkeiten wieder im Fokus stehen. Wir wollen die Chancen im SmartesLand-Projekt nutzen, denn smart ist, was wir gemeinsam daraus machen.“