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Ereignis: Besuch Ministerien und ALE
Datum: Donnerstag, 19.05.2022
Ort: Ilzer Land

Das Ilzer Land – ein Aushängeschild für die ländliche Entwicklung

Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Staatsministerium für Digitales und Amt für Ländliche Entwicklung zu Besuch in der ILE Ilzer Land

Perlesreut. Das Ilzer Land versteht es, Tradition und Moderne unter einem Dach zu vereinen und den Sprung zwischen Gestern, Heute und Morgen zu meistern. Seit der Gründung der ILE Ilzer Land im Jahr 2005 wurden bereits zahlreiche Visionen in die Realität umgesetzt.

All diese Erfolge und die hohe Dynamik im Ilzer Land ermöglichten die millionenschwere Förderung als „Smart City Modellregion“. Um sich persönlich einen Eindruck über die innovativen Fortschritte im Ilzer Land zu verschaffen, waren kürzlich Roland Spiller vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Dr. Susanne Klöpping vom Bayerischen Staatsministerium für Digitales, Hans-Peter Schmucker, Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Niederbayern, Ron Metzner, ILE-Betreuer des Amtes für Ländliche Entwicklung sowie Nina Kiehlbrei vom Bereich Zentrale Aufgaben der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung zu Besuch im Ilzer Land.
Corina Molz, Geschäftsführerin der ILE Ilzer Land, begleitete die Besucher von Ministerien- und Amtsseite auf ihrer Tour durch das Ilzer Land. Werner Weny, 1. Vorsitzender des Ilzer Landes, plante ein eintägiges Programm, das viele verschiedene Stationen vorsah und die Vielfalt dieser ILE aufzeigte. Bereits früh am Morgen trafen sich die Besucher Spiller, Schmucker, Metzner und Kiehlbrei mit Corina Molz und Martin Behringer, 1. Bürgermeister der Gemeinde Thurmansbang, in der Maierei, einem Vorzeigeprojekt im Bereich der Ortskernbelebung. Das ehemalige Gasthaus zur Linde wurde mithilfe von Fördermitteln der Städtebauförderung und aus dem Programm „Marktplatz der Generationen“ zu einem generationenübergreifendenden Wohn- und Treffpunkt umgebaut. Nach einer langen Zeit des Leerstands befinden sich nun ein Bürgersaal, sechs barrierefreie Wohnungen, Gemeinschaftsräume und ein Bürgercafé in der Maierei – und das mitten im Ortskern von Thurmansbang. „Die Maierei ist ein Vorzeigeprojekt im Handlungsfeld Innenentwicklung. Das interkommunale Konzept zur Innenentwicklung der Ilzer-Land-Gemeinden wird so in die Realität umgesetzt. Die Zusammenarbeit mit der Städtebauförderung und dem Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern funktioniert sehr gut.“, so Molz. Nach einer kurzen Begrüßung bei Kaffee und Brezen führte Bürgermeister Behringer die interessierten Besucher durch das Gebäude und erläuterte das Nutzungskonzept. Kiehlbrei, Spiller und Schmucker lobten das Innenentwicklungsprojekt und waren begeistert von der Vielfalt der Nutzung.
Nach der Station in Thurmansbang ging es weiter nach Saldenburg, wo Bürgermeister Max König bereits auf sie wartete. Als Erstes stand eine kurze Begehung des ehemaligen Dorfgasthauses „Waldlaterne“ auf dem Programm. Mithilfe des Programms „Innen statt Außen“ des Amts für Ländliche Entwicklung (ALE) soll die Waldlaterne saniert und in ein Bürgerhaus umgenutzt werden. Aufgrund der Vielzahl an Förderprojekten am ALE wird sich diese Maßnahme allerdings verzögern. Bürgermeister König betonte, dass die Gemeinden dafür Verständnis haben, aber eine Perspektive aufgezeigt werden müsse. „Durch das Amt für Ländliche Entwicklung konnten in Saldenburg bereits zahlreiche Projekte zur Aufwertung des Dorfkerns angestoßen werden. Wir blicken auf eine partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Amt zurück und sind sehr dankbar. Es ist mir ein großes Anliegen, dass dies in Zukunft so bleibt.“, so Bürgermeister König. Nächste Station war Ebersdorf, wo der Dorfladen „Connys Bistro“ besucht wurde. Die damals leerstehende Bäckerei wurde von der Familie Wagner erworben und multifunktional umgebaut. Neben der Einkaufsmöglichkeit erzeugt der Dorfladen auch Energie für die umliegenden Gebäude. Zudem sind etliche Wohnungen entstanden. Das ALE hat hier eine private Fördermaßnahme beigesteuert. Die Privatinitiative wurde vom Unternehmernetzwerk Ilzer Land ausgezeichnet. Entscheidend für den Erfolg war das Engagement der Familie Wagner und deren Unternehmergeist.
Es folgte ein Besuch des Technologie Campus Grafenau (TCG). Prof. Dr. Diane Ahrens begrüßte die bereits genannten Gäste sowie Alexander Mayer, 1. Bürgermeister der Stadt Grafenau und stellvertretender Vorsitzender des Ilzer Landes, und Dr. Susanne Klöpping vom Digitalministerium. Anschließend stellte Prof. Ahrens das umfassende Tätigkeitsspektrum des TCG vor, das folgende vier Schwerpunkte enthält: Business Data Analytics & Optimization, Applied Artificial Intelligence, Artificial Intelligence for Context and Activity Recognition und Smart Region. So werden am TCG zukunftsorientierte Projekte, wie beispielsweise Digitalisierung im ländlichen Raum, Datenanalysen oder auch Industrie 4.0 bearbeitet. Der TCG hat das Ziel, innovative digitale Lösungen zu entwickeln, die insbesondere auf den ländlichen Raum zugeschnitten sind. Im Rahmen dessen wird Hand in Hand mit vielen Kommunen zusammengearbeitet. Als Beispielprojekt nannte Prof. Ahrens „Dahoam 4.0“, bei dem zahlreiche Apps in den unterschiedlichsten Bereichen für die ländlichen Gemeinden entwickelt und unter dem Dach des Dahoam 4.0 Portals zusammengefasst wurden. So z.B. entstanden eine Rathaus-App, eine Vereins-App, eine Schul-App oder auch eine Dorfbus-App. Es folgte ein Erfahrungsaustausch zu Themen rund um die Digitalisierung und Kommunen.
Von Grafenau aus ging die Tour weiter nach Perlesreut, wo alle Beteiligte ein hervorragendes Mittagessen beim Wirtshaus Hafner erwartete. Nach der Mittagspause wurde das ILE-Zentrum, die Bauhütte in Perlesreut, besichtigt. Im Gewölbekeller der Bauhütte stellte Corina Molz die ILE Ilzer Land, ihre Strukturen, Handlungsfelder und aktuellen Projekte vor. Vom Themenbereich Soziales über Innenentwicklung und Digitalisierung bis hin zu Wirtschaft, Öko-Modellregion, Energie und auch Klimaschutz – das Ilzer Land ist mittlerweile so breit gefächert wie noch nie. „Die ILE Ilzer Land bearbeitet so viele Themenschwerpunkte und Projekte, dass es den Rahmen der heutigen Veranstaltung sprengen würde, alle zu beschreiben. Daher werde ich lediglich auf die herausragendsten Projekte eingehen. Wir sind sehr gerne dazu bereit, unsere Erfahrungen an andere Regionen weiterzugeben. Bei Fragen stehen wir daher jederzeit zur Verfügung.“, so Molz. Die Gäste waren begeistert von der Vielfalt an Aktivitäten und der Breite der Themenfelder, die seit der letzten Evaluierung im Jahr 2020 stark zugenommen haben. Im Anschluss daran präsentierte Lena Schandra, Projektleiterin für das Großprojekt Smart City, den neuen Leitspruch „So smart kann Land sein“, die geplanten Maßnahmen und die nächsten Schritte bei Smart City. Schandra führte den Besuchern vor Augen, wie umfangreich und innovativ das Projekt ist. Zum Abschluss ging man in einen lockeren Dialog und Erfahrungsaustausch über. Dr. Carolin Pecho, 1. Bürgermeisterin der Gemeinde Ringelai und stellvertretende Vorsitzende, sowie Martin Behringer betonten dabei, dass bei Smart City noch weitere Partner – sowohl Fördergeber als auch regionale Unternehmen – an Bord geholt werden können. Hans-Peter Schmucker und Roland Spiller bedankten sich zum Abschluss für den interessanten Tag im Ilzer Land und lobten die ILE Ilzer Land für ihr großes Engagement für den ländlichen Raum.
Als letzte Station stand noch die Gemeinde Eppenschlag auf dem Programm. Nachdem 1. Bürgermeister Peter Schmid das neue Gemeindehaus mit seinem Nutzungskonzept sowie seine Vision vom Genussdorf Eppenschlag vorgestellt hat, hat man noch der geplanten Bauernmarkthalle mit Dorfwirtshaus mitten im Ortskern einen Besuch abgestattet. Hier wurden noch Fördermöglichkeiten besprochen. Bei einer gemütlichen Brotzeit im urigen Dorfwirtshaus ließen die noch anwesenden Gäste Roland Spiller, Ron Metzner und Nina Kiehlbrei gemeinsam mit Peter Schmid, Corina Molz und dem Eigentümer Michael Mittermüller den ereignisreichen und interessanten Tag im Ilzer Land Revue passieren.